Die Krebserkrankung zeigt sich in der Regel in einem Tumorwachstum an einem oder mehreren Organen. Es können verschiedenste Organe betroffen sein, z.B. die Haut, aber auch die weib- liche Brust, die Lunge, die Leber, die Gebärmutter, die Bauchspeicheldrüse. Betroffen sind in der Regel ältere Menschen, zunehmend jedoch auch jüngere Personen.
Charakteristisch ist, dass diese Erkrankung oft lange Zeit unbemerkt bleibt, weil sie zunächst keinerlei Schmerzen verursacht. Häufig wird ein Tumor nur zufällig bei einer anderweitigen Untersuchung entdeckt. Erst in einem schon fortgeschrittenen Stadium, wenn der Tumor eine bestimmte Größe erreicht hat und invasiv andere Organe verdrängt oder in andere Organe hineinwächst, kommt es in der Regel zu spezifischen Symptomen. In vielen Fällen kommt es zu Metastasierungen, bei denen sich die Krebszellen auf weitere Organe verstreuen, wodurch eine Heilung weiter erschwert wird.
Bei der Krebskrankheit handelt es sich um ein multifaktorielles Geschehen. Die Ursachen sind in der Regel sehr vielfältig und im Einzelnen noch nicht geklärt. Folgende Ursachen sind bisher bekannt:
- erbliche Disposition
- Röntgen- und radioaktive Strahlung
- krebserregende Stoffe wie z.B. die Röststoffe beim scharfen Anbraten
- Rauchen, Alkoholmissbrauch
- Sonnenbrände
- chronische Entzündungen
- bestimmte Viren
- chronische Konfliktzustände (durch unterdrückte Gefühle, ungelebte Wünsche, Schockerlebnisse, schwere psychische Dauereinflüsse, …)
Bedeutsam ist bei der Krebserkrankung auch, dass es sich nicht um eine Krankheit eines einzelnen Organs – selbst wenn ganz offensichtlich nur einmal ein Organ mit einem Tumor befallen ist – handelt, sondern dass der ganze Organismus des Menschen betroffen ist: es ist ganz allgemein das Immunsystem geschwächt und es reagiert deshalb auch nicht genügend mit einer Abwehr auf die entarteten Krebszellen.
Insofern ist es nicht ausreichend für eine Heilung, die Geschwulst operativ zu entfernen. Dies ist in den meisten Fällen eine erste notwendige schulmedizinische Maßnahme, damit ist aber meist noch nicht der gesamte Organismus des Menschen geheilt.
Therapiekonzept zur begleitenden Stärkung des Immunsystems:
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, das Immunsystem auf naturheilkundliche Weise zu stärken. Bei der Schwere der Krebskrankheit ist es in der Regel erforderlich, von mehreren Seiten gleichzeitig anzusetzen.
1) Sanierung chronischer Entzündungsherde
Häufig liegen chronische Entzündungsherde vor, die den Organismus einer Dauerbelastung aussetzen. Typische Herde, welche beseitigt werden sollten, finden sich z.B. an den Zähnen. Auch der Darm ist oft entzündlich und sollte saniert werden, um den Stoffwechsel zu harmonisieren, und um eine genügende Aufnahme von Nährstoffen zu gewährleisten.
2) Anregung der Ausscheidungsfunktion und Entgiftung
Eine Schwächung des Immunsystems zeigt sich auch in einer ungenügenden Ausscheidungsfunktion und Entgiftung. Zusätzlich setzen sowohl Tumore wie auch die Chemotherapie Giftstoffe frei, welche den Organismus zusätzlich belasten. Hier können begleitend Kneipp-Wasseranwendungen sehr hilfreich sein. Sie wirken auf das Bindegewebe und vor allem auf die Lymphtätigkeit reinigend, entlastend und entstauend. Darüber hinaus haben sie eine sehr belebende, erfrischende, erquickende, regenerierende und gewebestärkende Wirkung. Das Wasser regt die Lebenskräfte an, welche bei der Krebskrankheit in den Wucherungen der Krebszellen verausgabt werden und dadurch an anderen notwendigen Stellen wiederum fehlen.
3) Gezielte Ernährungsumstellung mit interessierter Auseinandersetzung
Eine gezielte Ernährungsumstellung kann sehr förderlich auf das Immunsystem wirken. Günstig ist eine Kost, die reich an Getreide, an gesäuerten Milchprodukten, Gemüse und Salaten ist.
Bestimmte Nahrungsmittel sind besonders empfehlenswert. Heinz Grill weist beispielsweise darauf hin, dass die Buttermilch recht kräftigend und harmonisierend auf die aufnehmende und ausscheidende Tätigkeit der Nieren und stabilisierend auf den Eiweißstoffwechsel wirkt. Milchsauer vergorene Gemüsesäfte sind sehr zu empfehlen: insbesondere der Rote-Bete-Saft mit den im roten Farbstoff enthaltenen Anthozyanen beeinflusst die Zellatmung förderlich. Auch Kräutertees wie z.B. Brennnessel und Schafgarbe können begleitend unterstützen.
Eine größere Heilkraft entsteht jedoch, wenn die Ernährung nicht nur rein konsumierend verstanden wird, sondern wenn sich durch eine gedankliche und interessierte Auseinandersetzung mit der Nahrung und ihrem Entstehen ein lebensnahes Fühlen zur Natur entwickelt. Das Bewusstsein, das sich auf diese Weise nach außen zu neuen Eindrücken öffnet und weitet, setzt Heilkräfte frei.
4) Entwicklung eines geeigneten Lebensrhythmus mit aktiver körperlicher Bewegung
Ganz allgemein kann die Entwicklung eines geeigneten Lebensrhythmus mit aktiver körperlicher Bewegung sehr förderlich auf das Immunsystem wirken.
Besondere Aufmerksamkeit kann dabei auf die Förderung einer natürlichen Atemtätigkeit gelegt werden, denn sehr häufig ist der Atem des an Krebs erkrankten Patienten unbewusst fixiert und eingeschnürt und findet daher nicht mehr in die befreiende Weite. Dadurch atmen auch die Zellen nicht mehr richtig und der Eiweißstoffwechsel wird erheblich gestört. Dies zeigt sich auch darin, dass das Gewebe nicht mehr lebensvoll und natürlich nach außen strahlt, sondern mehr durch etwas Dunkles gezeichnet ist, es schluckt mehr in sich hinein. Dem kann entgegengewirkt werden, indem der Atem wieder in ein natürliches Fließen gebracht wird, aber nicht im Sinne einer vitalen Willensanstrengung, sondern mehr durch ein ruhiges Beobachten und Loslassen des Atems.
Insgesamt wirkt die sportliche Aktivität lebendiger und aufbauender auf das erschöpfte Immunsystem, wenn gleichzeitig eine lebendige Beziehung zu der jeweiligen Betätigung hergestellt wird. Das Interesse zu einer Sache wirkt aufbauend auf das Bewusstsein und dieses wirkt wiederum lebenskräftigend auf das Immunsystem. Diese bewusste Beziehungsaufnahme kann auch sehr gut anhand von Yoga-Übungen gefördert werden, wenn nicht in erster Linie ein passives Nachahmen getreu der Angaben des Lehrers oder des Therapeuten im Vordergrund steht, sondern die Praxis dahingehend gefördert wird, dass der Betroffene selbst die Übungen erforscht und sie damit auch zunehmend gestalten lernt. Es entwickelt sich dadurch das Denken zu mehr Weite, das Empfindungsleben wird reicher und die Willenskraft wird gestärkt.
Ein Beispiel einer Yogaübung:
Bei der Krebskrankheit ist es ein häufiger Umstand, dass der Erkrankte zu den Verhältnissen „ja“ sagt, wo er „nein“ denkt und umgekehrt. Oft geschieht dies, weil der Betroffene sich aufgrund von Konventionen oder Erwartungen der Umgebung dazu verpflichtet fühlt.
In der Übung vom Andreaskreuz kann sich der Praktizierende zunächst einmal bewusst werden, dass es einen Innenraum und einen Außenraum gibt, und dass es sich hier um zwei verschiedene Dinge handelt.
Der Innenraum entspricht dem, was der Mensch selbst will, was er in das Leben hineinbringen möchte. Der Außenraum entspricht dem, was von außen an Gedanken, Gefühlen und Willensbekundungen auf den Menschen einwirkt. Zwischen beiden Räumen besteht eine Wechselwirkung.
Mit einem bewussten Erleben dieser beiden Räume kann der Krebskranke mit der Zeit besser einen eigenen, unabhängigen Standpunkt im Leben entwickeln. Das Immunsystem wird dadurch wesentlich gestärkt und es werden den ungeordnet wuchernden Krebszellen ordnende Kräfte entgegengesetzt. Diese Maßnahmen einer seelischen Stärkung mithilfe einer Yogaübung gehen über die rein physiologische und energetische Nutzung der Yogapraxis hinaus und zielen auf eine ursächliche und ganzheitliche Heilung des Menschen.
5) Aktive Stärkung des Immunsystems durch einen wirklichen Neuanfang
Ganz besonders wird das Immunsystem zu einem günstigeren Eingreifen gefördert und mit neuen Energien versorgt, wenn trotz der Schwere der Erkrankung ein bewusster Schritt zu einem wirklichen Neuanfang erfolgt. Diese Entscheidung zu einem bewussteren Leben mit ganz neuen Zielen und größeren Idealen kann in jedem Augenblick durch den eigenen Willen eintreten.
Diese verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten können sinnvoll aufeinander abgestimmt evtl. in Ergänzung zu weiteren Maßnahmen wie einer Misteltherapie oder Überwärmungsbädern maßgeblich zu einer Heilung beitragen. Sie können auch die Nebenwirkungen von Operation, Strahlen- und Chemotherapie reduzieren oder sie leichter verträglich machen.